BIO-PLANBAR
Biodiversitäts-Erfassung bei Projektplanungen mittels Barcoding
Biodiversitäts-Erfassung bei Projektplanungen mittels Barcoding
Anfang Juli 2018 wurde das BRIDGE-1 Projekt BIO-PLANBAR vom FFG (BMVIT) genehmigt. Die Projektleitung obliegt der Universität Graz, mit dem Universalmuseum Joanneum und dem Ökoteam als Partner. Das Projekt hat eine Laufzeit von 3 Jahren.
Institut für Biologie, Universität Graz
Naturkundemuseum, Universalmuseum Joanneum
Ökoteam
In Österreich ist bei großen Bauvorhaben, die außerhalb von gewidmeten Wohn-, Industrie- und Gewerbegebieten umgesetzt werden, ein UVP-Verfahren oder zumindest ein naturschutzrechtliches Bewilligungsverfahren erforderlich. Voraussetzung für einen positiven Bescheid ist eine möglichst naturschutzkonforme Umsetzung des Vorhabens. Insbesondere bedeutet dies, dass erhebliche negative Auswirkungen auf naturschutzfachlich wertbestimmende Arten möglichst vermieden oder ausgeglichen werden sollen. Um abschätzen zu können, welche Auswirkungen durch ein Bauvorhaben auf die Tier- und Pflanzenarten des betroffenen Gebietes denkbar sind, ist ein sehr guter Kenntnisstand zur lokalen Fauna und Flora erforderlich. Die bedeutet, dass der Projektwerber/die ProjektwerberIn im Zuge des Planungsprozesses auch die Tier- und Pflanzenwelt des Raumes, in der er/sie sein Projekt umzusetzen gedenkt, erfassen muss. Da es allerdings praktisch unmöglich ist, tatsächlich die gesamte Fauna eines Raumes zu erheben, wird versucht, eine möglichst repräsentative Auswahl an „wertbestimmenden“ Arten aus Indikatorgruppen zu erfassen. Diese Artbestimmung anhand klassisch morphologischer Merkmale ist ein in vielen Fällen zeitlich aufwändiger Arbeitsschritt, dessen Optimierung im Fokus des gegenständlichen Projekts liegt.
Die spezifischen Ziele dieses Projekts sind
i) eine raschere Bearbeitung dieses Arbeitsschritts „Artbestimmung“ und
ii) eine vollständige Bearbeitbarkeit der Proben zur Steigerung der Effizienz.
Um diese Ziele zu erreichen, sollen nun die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, zukünftig auch molekulare Methoden (DNA-Barcoding) – ergänzend zu klassischen morphologischen – bei der Probenauswertung und Bestimmung einsetzen zu können, um auch morphologisch unbestimmbare Tiere – das sind vor allem Jungtiere, Larvenstadien, Eier, aber bei manchen Tiergruppen auch die Weibchen bestimmter Arten – zweifelsfrei bestimmbar zu machen und somit Proben weitgehend vollständig auswerten zu können.
Vorteile für den Anwender von DNA-Barcoding sind
i) eine vollständigere Auswertungsquote,
ii) eine Ausdehnung des Bearbeitungszeitraum (dadurch dass auch diverse Entwicklungsstadien identifiziert werden können),
iii) ein raschere Bearbeitbarkeit und
iv) mittelfristig auch die Anwendung nichtinvasiver Methoden (Stichwort eDNA).
Auch wenn die Anwendung von DNA-Barcoding (bzw. Metabarcoding von Mischproben und die Verwendung von DNA-Barcode-Referenzdatenbanken) prinzipiell vielversprechend ist, steht und fällt der Erfolg mit der Verfügbarkeit einer möglichst vollständigen und qualitativ hochwertigen Referenzdatenbank. Diese soll für einen Großteil der UVP-relevante Tiergruppen im Rahmen dieses Projekts erstellt werden, bzw. sollen die DNA-Barcodes und dazugehörigen Metadaten in die österreichische (ABOL) und internationale (BOLD) Referenzdatenbank eingespeist werden, sofern sie dort noch nicht verfügbar sind. Zusätzlich soll generell geklärt werden i) wo die Grenzen der Artbestimmung anhand von DNA-Barcodes bei den relevanten Tiergruppen liegen, ii) ob Artbestimmung mittels DNA-Barcoding bei morphologisch schwer bestimmbaren Arten einfacher ist/funktioniert, und iii) wo die Methode nicht funktioniert. Nicht zuletzt soll auch ein Leitfaden für die Probennahme ausgearbeitet werden, wenn die Auswertung vorwiegend oder zusätzlich auch mit Hilfe molekularer Methoden erfolgen soll.
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Der letzte ABOL-BioBlitz 2024 bei den Tagen der Artenvielfalt fand am ersten Augustwochenende im Nationalpark Hohe Tauern statt. Bei schon fast traditionell schlechtem Wetter strömten die etwa 75 Expert:innen aus, um im Habachtal im Salzburger Teil des Nationalparks Hohe Tauern die Biodiversität zu erfassen. Die Regenpausen wurden genutzt, um Insekten und andere Gliederfüßer dokumentiert zu erwischen. Leider waren […]
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