cpDNA-Variation bei den Frühlingsenzianen (Gentiana sect. Calathianae)
Gentiana sect. Calathiana umfasst ca. 17 Arten (22 Unterarten), die vor allem in den Europäischen Gebirgen verbreitet sind. Es wurden verschiedene Regionen der Chloroplasten-DNA untersucht um artspezifische Barcodes zu finden und eine Phylogenie der kleinen, schwer morphologisch zu unterscheidenden Enziane zu erstellen. Die Variation der Chloroplasten-DNA reicht nicht aus um alle Arten sicher mit einem Barcode identifizieren zu können. Die Unterschiede sind jedoch groß genug um Artengruppen eindeutig zu bestimmen. Die Barcodes sollen z.B. in der Identifizierung von Jungpflanzen und Hybriden in Mischpopulationen in weiterführenden Forschungsprojekten angewendet werden.
Hybridisierung zwischen sympatrischen Vetrtetern der Sektion erschwert die Identifikation der Arten mit cpDNA-Barcodes, da Hybridisierung (historisch oder aktuell) zu ‘chloroplast capture’ führt, ein häufiges Phänomen bei Pflanzenarten. Da neben Chloroplasten-Markern auch Genregionen des Kerngenoms, vor allem die Gene bzw. nicht codierenden Bereich der ribisomalen DNA (‘Intergenic Transcribed Spacer 1 & 2, ITS) häufig verwendet werden, wurden diese Barcoding-Marker in dieser Modellgruppe getestet. Die Bestimmung mit ITS-Barcodes ist spezifischer als mit cpDNA-Barcodes, da fast alle Taxa damit bestimmbar sind. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass die cpDNA-Standard Barcodes (MatK & RbCl) weniger zum Barcoding geeignet sind als andere cpDNA-Regionen.
Team
Ass.-Prof. Dr. Andreas Tribsch
Universität Salzburg
Karin Moosbrugger
Universität Salzburg
Alba Sotomayor Alge
Universität Sevilla
Das Projekt ist gefördert von KIÖS.