DNA-Barcoding der Schmetterlinge Vorarlbergs
Ziel des Forschungsprogramms war die Erstellung von DNA-Barcodes eines möglichst großen Anteils der in Vorarlberg vorkommenden Schmetterlingen (Lepidoptera). Diese sollen als innovative Datengrundlage für zukünftige, eindeutige Wiederbestimmung der jeweiligen Species, auch in bisher nicht bestimmbaren, da häufig unbekannten, Entwicklungsstadien dienen. Die eindeutige Identifikation von Arten ist der Ausgangspunkt für Artenneubeschreibungen, Studien zur Larvalbiologie und der Erfassung genetische Diversität. Darüber hinaus dient sie der unabhängigen Qualitätssicherung bei faunistischen Studien sowie der Kontrolle möglicher klimatisch oder anthropogen bedingter Veränderungen des Artenbestandes wie z.B. der Einführung von Neobiota.
Im Zuge des Projekts wurde eine Barcode-Bibliothek von 1489 Schmetterlingsarten aus Vorarlberg angelegt, die aus 1896 COI-Barcodes besteht. Ein Abgleich mit bestehenden Barcodes von BOLD zeigte, dass 1477 Arten mit ihrem Barcode eindeutig identifiziert werden können. Neben Hinweisen auf kryptische Arten konnten auch 36 Schmetterlingsarten erstmalig in Vorarlberg nachwiesen werden. Mit Ectoedemia heckfordi und Metalampra italica gelang sogar der Erstnachweise für Österreich. Das Barcoding wird im Rahmen diverser Projekte fortgeführt, wodurch 2019 39 weitere Erstmeldungen von Schmetterlingen in Vorarlberg veröffentlich werden konnte. Die gewonnenen Daten sollen in die Neufassung der Roten Liste gefährdeter Schmetterlinge einfließen.
Team
Dr. Peter Huemer
Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H., Naturwissenschaftliche Sammlungen
Kooperation
iBOL (International Barcode of Life) | Barcode of Life Data Systems (BOLD) – Universität Guelph, Kanada
Projektstatus: beendet
Publikation:
Das Projekt ist gefördert von der inatura Erlebnis Naturschau GmbH, Dornbirn.