DNA-Barcoding der Heuschrecken Mitteleuropas
Trotz des nationalen Charakters vieler rechtlicher Aspekte von Biodiversität, kennt diese selbst keine Grenzen. Mit der Erhebung mitteleuropäischer Heuschrecken wurde ein erstes Kooperationsprojekt von GBOL (Deutsche Barcoding-Initiative), SwissBOL (Schweizer Barcoding-Initiative) und ABOL ins Leben gerufen. In Österreich gibt es rund 125 Arten von Heuschrecken, wobei einige Arten nur durch ihre Gesänge bestimmbar sind. Das Kooperationsprojekt hatte das Ziel erste Daten zum DNA-Barcoding von Heuschrecken aus Deutschland, der Schweiz und Österreich zu liefern.
Im Rahmen dieses länderübergreifenden Projekts konnten insgesamt 748 Barcodes von 127 der 162 in der DACH-Region vorkommenden Arten erstellt werden, wobei 29 Barcodes von 14 Arten aus Österreich stammen (siehe auch Hawlitschek et al. 2016). Für 93 der untersuchten Arten ist die Bestimmung mittels Barcodes zuverlässig möglich. Für die restlichen Arten ist dies nicht der Fall, da der gleiche Barcode bei mehreren Taxa, die sogar unterschiedlichen Gattungen angehören können, vorkommen kann. Hybridisierung und lineage sorting gelten hierfür als die wahrscheinlichste Ursache. Alle Barcodes stehen auf BOLD für zukünftige Untersuchungen zur Verfügung.
Das Projekt wurde vom Verein der Freunde des Naturhistorischen Museums gefördert.