MOLLUSKEN

Durch die Vielfalt an Lebensräumen zwischen Ostalpen und pannonischer Tiefebene ist die Diversität der Mollusken in Österreich mit rund 400 Arten besonders hoch. Etwa 13 % aller heimischen Arten sind Endemiten, das heißt sie kommen ausschließlich in Österreich vor. Betrachtet man die Gefährdungssituation der heimischen Weichtiere so sind die Zahlen aus der aktuellen Roten Liste leider beunruhigend: ca. 35% der Schnecken- und etwa 37% der Muschelarten sind gefährdet bzw. vom Aussterben bedroht. Schnecken spielen eine wichtige Rolle im Abbau organischer Substanzen und tragen damit entscheidend zur Bodenbildung bei. Da sie sehr spezifische Ansprüche an ihren Lebensraum haben, sind sie wichtige Bioindikatoren. Allerdings, lassen sich manche Arten äußerlich schwer unterscheiden und insbesondere Jungtiere sind oft nicht bestimmbar.

Ziel des Projekts war DNA-Barcodes für alle heimischen Molluskenarten zu erfassen. Dadurch wird die Bestimmung, erleichtert und damit auch die Grundlage für eine bessere Auswertung von Daten, die für den Naturschutz relevant sind, gelegt. Bisher wurden aus 230 verschiedenen Arten (ca. 60% der österreichischen Arten) rund 700 DNA-Barcodes mit allen relevanten Metadaten erstellt und in die BOLD-Datenbank hochgeladen. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass viele Arten innerhalb einer gut unterstützten Gruppe liegen. Aber, wie auch aus anderen Studien bekannt ist, gibt es bei manchen morphologisch gut erkennbaren Arten eine extrem hohe innerartliche Diversität, was auf die Existenz kryptischer Arten schließen lässt. Im Rahmen dieses Projektes konnten zum ersten Mal DNA-Barcodes für die Höhlenschnecke Zospeum isselianum aus Österreich erhalten und der ersten Nachweis von Trochulus clandestinus und Arion intermedius in Österreich erbracht werden. Auch nach Abschluss des ABOL-Pilotprojekts wird das Barcoding von heimischen Mollusken in verschiedenen Projekten weitergeführt.