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Eine faszinierende neue Publikation befasst sich mit dem Potenzial der Artabgrenzung mittels DNA-Barcodes bei Schmetterlingen (Lepidoptera). Eine internationale Kooperation, unter Beteiligung von Wissenschaftlern des Tiroler Landesmuseums, konnte anhand des bislang größten CO1-Datensatzes nachweisen, dass für einen Großteil der Europäischen Schmetterlinge eine verlässliche Bestimmung mittels DNA-Barcodes möglich ist.

Für eine solche Bestimmung ist wechselseitige Monophylie von Vorteil. Wo diese nicht gegeben ist, sind die Experten gefragt, die richtige Möglichkeit unter mehreren Erklärungen zu finden. Die Veröffentlichung gibt dazu eine schöne Zusammenfassung möglicher Gründe.

Zitat:

Mutanen, M. et al. (2016). Species-Level Para- and Polyphyly in DNA Barcode Gene Trees: Strong Operational Bias in European Lepidoptera. Systematic Biology, 65(6), 1024–1040.

Als Vertreter einer Österreichischen DNA-Barcoding-Initiative werden wir oft gefragt, warum wir von Arten, zu denen ohnehin schon aus anderen Ländern DNA-Barcodes bestehen, noch Vertreter aus Österreich barcoden wollen. Die beste Antwort dazu liefern zwei kürzlich veröffentlichte Beiträge zu Nachtfaltern vom ABOL-Pilotprojekt Schmetterlinge, das unter Leitung von Peter Huemer am Tiroler Landesmuseum durchgeführt wird. Bei einigen Wickler-Arten wurde angenommen, dass sie über die gesamte Nordhalbkugel verbreitet sind. Dank der internationalen Vergleichbarkeit von Barcoding-Daten erwiesen sie sich als Artenschwärme. Im Zuge der Arbeit konnte mit Ancylis christiandiana Huemer & Wiesmair, 2016 (s. Bild) auch eine neue Art aus Österreich beschrieben werden. Auch eine weit verbreiteten Langhornfalter-Art erwies sich als ein Komplex von 3 Arten, wovon eine (Nemophora scopolii Kozlov, Mutanen, Lee & Huemer, 2016), aus Österreich beschrieben wurde.

ancylis_christiandiana02_tlm_eckelt_kleinLiteratur:

Gilligan, T., Huemer, P., & Wiesmair, B. (2016). Different continents, same species? Resolving the taxonomy of some Holarctic Ancylis Hübner (Lepidoptera: Tortricidae). Zootaxa, 4178(3), 347–370.

Kozlov, M. V., Mutanen, M., Lee, K. M., & Huemer, P. (2016). Cryptic diversity in the long-horn moth Nemophora degeerella (Lepidoptera: Adelidae) revealed by morphology, DNA barcodes and genome-wide ddRAD-seq data. Systematic Entomology

Liebe ABOL-Interessierte,

neben zahlreichen assoziierten Projekten zu Pilzen und Tieren wurden nun auch zwei Projekte zum Barcoding von Pflanzen gestartet.

An der Universität Salzburg läuft seit einiger Zeit ein DNA-Barcoding-Projekt über Frühlingsenziane, eine morphologisch schwer unterscheidbare Gruppe, unter der Leitung von Andreas Tribsch. DNA-Barcoding soll dabei die Identifizierung von Jungpflanzen und Hybriden in Mischpopulationen ermöglichen (lesen Sie mehr…).

Ein zweites assoziiertes Projekt hat zum Ziel, bestimmte invasive Pflanzenarten mittels DNA-Barcoding zu charakterisieren um kryptische Invasionen besser verstehen zu können. Dieses Dissertationsprojekt von Clemens Pachschwöll wird von der Universität Wien gefördert (lesen Sie mehr…).

Liebe ABOL-Interessierte,

wir möchten Sie daran erinnern, dass am 3. und 4. Dezember 2016 die diesjährige ABOL-Tagung im Schlossmuseum Linz stattfindet. Wir freuen uns bekanntgeben zu können, dass das Vortragsprogramm um den Beitrag von Bettina Thalinger (Universität Innsbruck) reicher geworden ist. Das aktualisierte Programm kann hier heruntergeladen werden: Download ABOL-Tagungsprogramm aktuell

Anmeldungen bitte bis 20. November per e-mail an Michaela Sonnleitner (abol.msonnleitner@gmail.com). Es gibt auch die Möglichkeit Poster zu präsentieren – in diesem Fall bitten wir um ein Abstract bis 20.11.2016.

Bitte den Tagungsbeitrag von € 15,- (zahlbar vor Ort; kostenlos für Studierende) nicht vergessen!

In Erwartung einer spannenden und lebhaften Tagung,

Ihr ABOL-Team

 

Liebe ABOL-Gemeinschaft, liebe  Biodiversitäts-Interessierte,

endlich ist es soweit, das Vortragsprogramm für die diesjährige ABOL-Tagung ist fertig und kann hier heruntergeladen werden: Programm ABOL-Tagung 2016

Der Schwerpunkt der Tagung liegt heuer auf den angewandten Aspekten von DNA-Barcoding.
Einen herzlichen Dank schon vorab den Vortragenden für ihre Beiträge!

Die ABOL-Tagung beginnt am  3. Dezember um 18:00 im Anschluss an die NOBIS-Tagung (2. und 3. Dezember) mit Registrierung und anschließendem Icebreaker mit Buffet im Schlossmuseum Linz. Wir danken dem OÖ Landesmuseum für die Bereitschaft auch heuer wieder die Tagung zu beherbergen!

Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme und rufen Sie auf, mit Ihrem Poster die Tagung zu bereichern!

Anmeldungen bitte per e-mail an Michaela Sonnleitner (abol.msonnleitner@gmail.com)
Tagungsbeitrag (zu bezahlen bei der Registrierung vor Ort): € 15.- (kostenlos für Studierende)

abol-tagung2016-programm1

Liebe Biodiversitäts-Community,

Wildbienen erfreuen sich – durch verschiedene Kampagnen in der nahen Vergangenheit – zunehmender Bekanntheit in der Bevölkerung. Österreich weist einen hohen Artenreichtum an Wildbienen auf und viele Arten sind aufgrund ihres engen Nahrungsspektrums und/oder ihrer engräumigen Verbreitung schützenswert.

Daher freuen wir uns besonders, bekanntgeben zu können, dass in den letzten Wochen zwei assoziierte Projekte zum DNA-Barcoding von Wildbienen angelaufen sind.

Lesen Sie mehr:
Assoziiertes Projekt: DNA-Barcoding ausgewählter Wildbienen
Assoziiertes Projekt: Wildbienen Wiens

Ihr ABOL-Team

Liebe Biodiversitäts-Gemeinde,

die diesjährige ABOL-Tagung wird am Sonntag den 4.12.2016 wieder im Schlossmuseum Linz stattfinden.
Bitte den Termin vormerken!
Sie findet heuer direkt im Anschluss an die NOBIS-Tagung statt (2. & 3.12.2016, Schlossmuseum Linz).

Acerentomon christiani

Liebe ABOL-Gemeinschaft,

es war 2004 als die Studie von Christian & Szeptycki den Leopoldsberg zum weltweiten Biodiversitätshotspot für Proturen machte. Sie wiesen 23 Arten im Boden eines äußerst trockenen Hanges nach. Bei dem Versuch, die Diversität dieser extrem kleinen (1 mm langen) und blinden Bodenbewohner auch genetisch zu untersuchen, konnten 4 weitere Arten am selben Standort nachgewiesen werden, eine davon war neu für die Wissenschaft (Resch et al 2014).

Diese Art wurde nun unter dem Namen Acerentomon christiani formal beschrieben (Shrubovych et al. 2016). Der ermittelte DNA-Barcode wurde als Teil der Artbeschreibung veröffentlicht.

Italienische Schönschrecke (Calliptamus italicus)

Ein weiteres assoziiertes Projekt konnte für ABOL gewonnen werden – DNA-Barcoding der Heuschrecken Mitteleuropas.

In Kooperation mit GBOL und SwissBol wird die genetische Vielfalt von vielen mitteleuropäischen Heuschrecken untersucht. Das vom Verein der Freunde des Naturhistorischen Museums geförderte Projekt soll in Folge durch nationale Projekte erweitert werden.

Lesen Sie mehr…

 

Wir möchten darauf hinweisen, dass die ABOL-Webseite laufend aktualisiert und erweitert wird. Seit einiger Zeit arbeiten wir daran, die Webseite in Hinblick auf das zukünftige Gesamtprojekt umzustrukturieren. Hierbei ergeben sich Änderungen vor allem in den Rubriken “Über uns” und “Projekt”.
Besonders hinweisen möchten wir auf die neue Seite “Fachgerechtes Sammeln”, die unter dem Menüpunkt “ExpertInnen” zu finden ist. Diese behandelt die rechtlichen Grundlagen zum Sammeln von Tieren, Pflanzen und Pilzen für wissenschaftliche Zwecke in Österreich. Darin enthalten sind auch wertvolle Links zu diesem Thema, nach Bundesländern zusammengefasst.
In naher Zukunft soll auch ein internes ABOL-Forum ins Leben gerufen werden, das der Kommunikation in einzelnen Arbeitsgruppen dienen soll.
Es zahlt sich aus, immer wieder mal bei “uns” vorbeizuschauen!