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Die Tage der Biodiversität werden heuer als gemeinsame Tagung von ABOL, BOKU, Netzwerk Biodiversität, NOBIS und ZooBot an der BOKU in Wien veranstaltet, daher wird es 2023 keine separate ABOL-Tagung geben. Das Programm wird sehr divers sein und soll Wissenschaft, Stakeholder wie auch die Öffentlichkeit ansprechen. Die Planung läuft gerade auf Hochtouren, wir halten Euch auf dem Laufenden!

Tagungswebsite -> HIER

Nach 2 Jahren mit virtuellen Tagungen waren wir sehr froh, heuer die ABOL-Jahrestagung wieder physisch abhalten zu können. Am 18. November war es dann soweit. Die bereits 9. ABOL-Tagung fand im Haus für Natur, Museum Niederösterreich, im Anschluss an das 5. Biodiversitätsforum statt. Das Vortragsprogramm war gewohnt spannend und inhaltlich sehr breit aufgestellt. Der inspirierende Keynote-Vortrag von Natasha de Vere von der Universität Kopenhagen über Pollen-Metabarcoding war eines der Highlights am Vormittag, gefolgt von Vorträgen über verschiedene Anwendungen von Metabarcoding und eDNA-Barcoding. Wir freuten uns auch sehr, Cyprian Katongo von der University of Zambia bei der ABOL-Tagung begrüßen zu dürfen und über geplante DNA-Barcodingaktivitäten in Sambia zu erfahren. Thematische Schwerpunkte am Nachmittag waren die Detektion von Krankheitsvektoren mittels DNA-Barcoding aber auch verschiedene Organismengruppen wie Mollusken, Schmetterlinge, Enziane und beeindruckende Dung-Pilze. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Vortragenden für ihre spannenden Beiträge und den Teilnehmer:innen für angeregte Diskussionen. Leider war die Tagung mit etwa 55 Teilnehmer:innen weniger gut besucht als die Tagungen vor der Pandemie.
Ein besonderer Dank gilt auch dem Museum Niederösterreich für die gute Zusammenarbeit und unseren Sponsoren Microsynth, Eppendorf und MDPI Diversity.

       

Impressionen von der Tagung (Bilder: M. Sonnleitner):

Gruppenfoto ABOL 2022

Gruppenfoto ABOL 2022

DNA-Barcoding Workshop - Laborarbeit. Foto: M. Sonnleitner

 

DNA-Barcoding Workshop an der Universität von Sambia

Anfang Oktober hat ABOL gemeinsam mit Prof. Cyprian Katongo einen DNA-Barcoding Workshop an der Universität von Sambia (UNZA) in Lusaka abgehalten. Der Workshop – als Teil des OeAD Kooperation Entwicklungsforschung-Projekts “DNA barcoding of Zambias Biodiversity” (unter dem Lead der Universität Graz) – hatte zum Ziel, Studierenden und Angestellten Methode und Anwendungen von DNA-Barcoding näher zu bringen. Der Workshop wurde mit zwei Keynote-Vorträgen von Prof. Christian Sturmbauer (Univ. Graz) eröffnet. Darauf folgte eine Vortragsreihe zu verschiedenen Aspekten von Biodiversität und DNA-Barcoding, die von Stephan Koblmüller (Univ. Graz), Cyprian Katongo (UNZA), Nikola Szucsich und Michaela Sonnleitner (ABOL-Koordination) gehalten wurden. Nach den anstrengenden Grundlagen war die Sammelexkursion an die Flüsse Kafue und Sambesi sicher ein Highlight für die etwa 30 Teilnehmer:innen. Mit Netzen ausgestattet versuchten die Teilnehmer:innen verschiedene Arten an Libellen zu fangen, was nach einer kurzen Eingewöhnungsphase auch sehr gut gelang. Libellen stellen gute Indikatororganismen für die Qualität von Gewässern dar und eignen sich daher gut für den Start einer Biodiversitätserfassung. Außerdem ist entsprechende Bestimmungsliteratur vorhanden. Zusätzlich wurden vom Department of Fisheries Fische zum Beproben zur Verfügung gestellt. Am nächsten Tag wurden von den Libellen und Fischen Gewebeproben entnommen und die Tiere präpariert. Die DNA-Extraktion wurde im Labor der Veterinärmedizin unter der Anleitung von Lukas Zangl (Univ. Graz, Universalmuseum Joanneum) und Stephan Koblmüller durchgeführt. Den Abschluss bildete Datenauswertung und -interpretation. Dabei konnten die Teilnehmer:innen Sequenzdaten, die von den Kursleitern zur Verfügung gestellt wurden, editieren, Stammbäume berechnen etc. Die Teilnehmer:innen waren bis zum Schluss mit Begeisterung und Engagement bei der Sache. Wir hoffen, dass der Workshop dazu beigetragen hat, DNA-Barcoding als Ansatz zur Erforschung der reichen Biodiversität Sambias zu etablieren.

Impressionen vom Workshop:

Hochstaudenflur, Kölnbreinsperre, TdA Hohe Tauern. Foto: M. Sonnleitner

Von Wetterglück war der Tag der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe Tauern auch dieses Jahr nicht begleitet. Bei Windböen, Kälte, Regen und gelegentlichen Sonnenfenstern wurden von engagierten Expertinnen und Experten letztes Wochenende zum 16. Mal Biodiversitätsdaten erhoben – heuer im Kärntner Teil des Nationalparks im Maltatal. Besammelt wurden die Hochlagen rund um den Kölnbreinspeicher, aber auch die tieferen Lagen der Gemeinde Malta, es wurden Leuchttürme aufgebaut und Fledermäuse mit Netz und Batcorder kartiert. Aufgrund der widrigen Bedingungen konnten tagaktive Insekten hauptsächlich in den kurzen Sonnenfenstern, besonders nach der Ankunft und am letzten Tag, gesammelt werden. Das ABOL-Koordinationsteam war in Vollbesetzung mit dabei und wird, wie schon in den letzten Jahren, im Rahmen eines ABOL-BioBlitzes Proben dem DNA-Barcoding zuführen. Wir danken allen, die dabei mitmachen! Des Weiteren bedanken wir uns beim Nationalparkteam für die hervorragende Organisation und Betreuung! Wir gratulieren auch zum Biodiversitäts-Report der Hohen Tauern, der bei der Endbesprechung vorgestellt wurde (http://www.parcs.at/npht/mmd_fullentry.php?docu_id=50402).

Bericht vom Veranstalter: -> hier

Impressionen aus dem Untersuchungsgebiet:

Der GEO-Tag der Natur im Biosphärenpark Nockberge stand heuer ganz im Zeichen von Feuchtlebensräumen rund um St. Lorenzen ob Reichenau. Konsequenterweise kam da am ersten Tag auch etwas Feuchtigkeit von oben hinzu – die Herpetologen dankten mit dem Nachweis des vollständigen Amphibieninventars, mit Alpensalamander, Bergmolch, Erdkröte und Grasfrosch. Am Samstag ging es dann bei schönstem Wetter unter anderem ins Hochmoor von St Lorenzen. 2011 zum Ramsar-Schutzgebiet ernannt, konnten hier erstmals beim Geo-Tag in den Nockbergen auch Libellenarten nachgewiesen werden. Obwohl das Moor, bei einem hohen Anteil an Raritäten, als relativ artenarmer Lebensraum gilt, konnten Dank der vielen ExpertInnen wieder um die 1000 Arten nachgewiesen werden.
Seitens der FH-Kärnten kamen verschiedene Fallentypen zum Einsatz, die, erstmals für den GEO-Tag der Natur, mittels DNA-Barcoding analysiert werden sollen. Außerdem wurden Umweltproben entnommen um einen eDNA-Ansatz zu testen, wodurch die Anzahl nachgewiesener Arten wohl noch deutlich steigen wird.
Danke an die Veranstalter und an alle TeilnehmerInnen am ABOL-BioBlitz!

Ein paar Impressionen aus dem Untersuchungsgebiet:

Die weite Reise hat sich gelohnt: am 8. und 9. Juli fand der Tag der Artenvielfalt mitsamt ABOL-BioBlitz im Ehrwalder Becken/Biberwier, im Tiroler Außerfern, statt. Im großen Talkessel, umrahmt vom Wettersteingebirge und dem markanten Zugspitzmassiv, wurde das dortige Vogelschutzgebiet mit Resten einer ehemalig ausgedehnten Moorlandschaft 24 Stunden lang von Expertinnen und Experten unterschiedlicher Organismengruppen besammelt und kartiert. Weitere Untersuchungsgebiete waren der malerische Weißensee, ein anmooriger, steiler Südhang und weitere kleinere Gebiete. Das sonnige Wetter trug dazu bei, dass auch reichlich Fluginsekten erfasst werden konnten. Wir hoffen auf zahlreiche Proben von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, von denen ABOL DNA-Barcodes erstellen lassen wird und bedanken und im Vorfeld schon recht herzlich für das Engagement. Danken möchten wir außerdem den Veranstaltern, dass ABOL abermals mitmachen durfte, sowie für die hervorragende Verpflegung und Organisation!

Ein paar Impressionen aus dem Untersuchungsgebiet:

 

Ein Ziel von ABOL ist die Förderung taxonomischer Kenntnisse. Was liegt da näher, als sich beim ÖEG-Insektencamp zu engagieren. Aus diesem Grund fand heuer erstmals ein BioBlitz abseits von Tagen der Artenvielfalt statt. Das vier-tägige Camp war vom 23.6. bis 26.6. im Naturpark Leiser Berge in Niederösterreich zu Besuch. Mehr als 40 EntomologInnen – sowohl ExpertInnen als auch motivierte StudentInnen – nahmen daran teil. Besammelt wurden Arthropoden-Gruppen wie Käfer, Schmetterlinge, Hautflügler, Wanzen, Zikaden, aber auch Spinnen und Tausendfüßer. Neben Kescher, Laubsauger und Bodensieb kamen während der Nacht verschiedenste Leuchtfallen zur Anwendung. Die Abende wurden aber auch zum Bestimmen und gemütlichen Zusammensein genutzt. Als Ausklang gab es am letzten Abend eine große, gemeinsame Grillerei.

Neben der morphologischen Bestimmung wurden den TeilnehmerInnen auch DNA-basierte Bestimmungsansätze nähergebracht. Unter den JungentomologInnen war das Interesse an DNA-Barcoding groß. Bei diesem ABOL-BioBlitz wurde auch erstmals eine Malaise-Falle aufgestellt, um die Artenliste mittels Metabarcoding zu erweitern.

Die Leiser Berge zeigten sich außerordentlich reich an Insektenarten und -abundanzen. Vor allem für Fluginsekten herrschten ideale Wetterverhältnisse. Gespannt warten wir auf die Auswertungen und Nachbestimmungen der einzelnen EntomologInnen, sowie auf die Ergebnisse der DNA-Proben.

Wir möchten uns ganz herzlich für die tolle Organisation und ausgezeichnete Verpflegung – besonders bei der Jugendreferentin der ÖEG Elisabeth Huber, dem Team des Naturparks Leiser Berge und dem Team des Jugendzentrums Oberleis – bedanken! Dank gilt aber auch allen TeilnehmerInnen und Interessierten am ABOL-BioBlitz. Es war uns eine große Freude dieses Jahr auch beim Insektencamp mitwirken zu dürfen!

Auch heuer veranstaltete der Biosphärenpark Wienerwald wieder einen Tag der Artenvielfalt – am 10. und 11. Juni, diesmal im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring mit einigen Standorten im 14. Bezirk Penzing. ABOL hat sich wieder mit einer BioBlitz-Aktion daran beteiligt. Nach mehrjähriger pandemiebedingter Pause, konnte am zweiten Tag des Events auch wieder ein „Fest der Artenvielfalt“ gefeiert werden, mit Programm für die Öffentlichkeit, besonders für Familien.

Insgesamt nahmen am diesjährigen TdA rund 80 ExpertInnen für verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzengruppen teil und versuchten an den zwei Tagen möglichst viele Arten im Gebiet zu detektieren. Trotz des schlechten Wetters am Freitag wurden an den beiden Tagen fast 900 Arten nachgewiesen. Einige der gefunden Arten werden nach der Aufbereitung und Bestimmung durch die ExpertInnen im Zuge des ABOL-BioBlitzes genetisch beprobt und DNA-Barcodes generiert, die schließlich als Referenzdaten in BOLD (Barcode of Life Database) zu finden sein werden.

Der Öffentlichkeitsteil begann bereits am Freitag-Abend mit spannenden Nachtführungen, wo u.a. Fledermäuse beobachtet wurden; der Samstag-Nachmittag bot dann ein abwechslungsreiches Programm mit Naturführungen, Infoständen, einer Bastelecke, einem Mikrotheater und Kulinarik aus der Region. Auch ABOL war mit einem Infostand vertreten, wo Interessierte über das Procedere des DNA-Barcodings informiert wurden. Erstmals wurden heuer auch so genannte Biodiversity-Talks abgehalten, bei denen ExpertInnen über brisante Themen wie Artensterben und über das Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft und Biodiversität diskutierten.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen TeilnehmerInnen am ABOL-BioBlitz und beim Biosphärenpark-Team für die tolle Organisation und Verpflegung!

Liebe ABOL-Community,


es freut uns bekanntzugeben, dass nun unsere erste gemeinsame Publikation zu den ABOL-BioBlitzen in der Acta ZooBot erschienen ist (link). In diesem Rahmen wurden auch die DNA-Barcoding Datensätze von den BioBlitzen 2019 und 2020 auf BOLD, der internationalen DNA-Barcoding Plattform, freigegeben und sind somit für alle verfügbar (download:
dx.doi.org/10.5883/DS-ABOLBB19).

 

Das Konzept der ABOL-BioBlitze vereint die Tage der Artenvielfalt mit der Erstellung von DNA-Barcode-Referenzen von Tieren, v.a. Insekten, die dort ohnehin gesammelt und von Expert:innen bestimmt werden. Dadurch leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Datengrundlage zur österreichischen Biodiversität, v.a. aber wird dadurch wertvolle, oft selten vorhandene, taxonomische Expertise digitalisiert, indem die taxonomische Bestimmung gemeinsam mit der DNA-Sequenz in einer öffentlich zugänglichen Datenbank hinterlegt wird.
In diesem Sinne bedanken wir uns herzlich für die Teilnahme an den BioBlitzen und das unentgeltliche Engagement der Expert:innen, die hier ihre Proben und ihre Expertise beigesteuert haben und natürlich allen, die am Manuskript mitgearbeitet haben!

Durch Ihre/Eure Mithilfe werden die BioBlitze zu einem Vorzeigebeispiel für Partizipation von Bürger:innen an gesellschaftlichen Zielen.

Gleichzeitig möchten wir die Expert:innen motivieren und aufrufen, an den ABOL-BioBlitzen 2022 wieder mit dabei zu sein. Infos dazu gibt es hier: https://www.abol.ac.at/abol-bioblitz-2022/

 

Publikation – Zitat und Download:

Sonnleitner, M., Schoder, S., Macek, O., Leeb, C., Bräuchler, C., Haring, E., Dötterl, S., Eckelt, A., Fauster, R., Glatzhofer, E., Graf, W., Gros, P., Heimburg, H., Heiss, E., Hinterstoisser, W., Kirchweger, S., Koblmüller, S., Komposch, C., Link, A., Rabl, D., Rupp, T., Schlager, M., Streinzer, M., Strutzberg, H., Timaeus, L., Wagner, H.C., Wiesmair, B., Zimmermann, D., & Szucsich, N.U. (2022). Beitrag der ABOL-BioBlitze zur österreichischen Biodiversitäts-Erfassung: DNA-Barcodes aus 2019 und 2020Acta ZooBot Austria158, 81–95. CITE DOWNLOAD

Liebe ABOL Community,

die gemeinsame Anmeldungsseite für die ABOL-Tagung und das Biodiversitätsforum ist jetzt offen.
Wir bitten um Anmeldung auf der folgenden Seite: -> Tage der Biodiversität – Programm & Anmeldung

Für die ABOL-Tagung am 30. November können noch Abstracts für Talks (15 Min. + 5 Min. Diskussion) und Flashtalks (5 Min. + 3 Min. Diskussion) eingereicht werden. Bitte bis 7.11. per email an: abol@nhm-wien.ac.at.
Wir freuen uns auf Ihren interessanten Vortrag!

Leider müssen wir verkünden, dass die ABOL-Tagung auch heuer wieder als reine ONLINE-Tagung stattfinden wird. Die Covid-19-Regulationen lassen ein gemütliches Beisammensein nicht zu, daher hielten wir es nicht für sinnvoll, eine Präsenztagung abzuhalten. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass die Tagung auch online Dank Ihrer/Eurer Mithilfe ein Erfolg wird!

Das ABOL-Koordinationsteam