Parallel zum Tag der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe Tauern, fand von 17.-18. Juni auch der 5. GEO Tag der Natur im Biosphäenpark Nockberge statt. Wie im Vorjahr war auch hier ABOL mit der BioBlitz-Aktion vertreten um den teilnehmenden Expertinnen und Experten das Barcoding näher zu bringen und aktiv am Sammeln teilzunehmen. Über 60 Expertinnen und Experten versuchten innerhalb von 24 Stunden, möglichst viele Arten rund um die Grundalm zu finden. Begleitet wurden einige ExpertInnen auch von ihren Kindern, was der Veranstaltung nicht nur eine familiäre Atmosphäre verlieh, sondern die Anzahl der sammelnden Personen erhöhte.
Entsprechend der sensationellen Teilnehmerzahl war das Ziel an zu findenden Arten schnell gesteckt – mehr Teilnehmer als im Vorjahr muss auch mehr Arten bedeuten, weshalb die Zahl von über 2.000 Arten im Raum stand. Dass dieses nicht ganz ernst gemeinte Ziel auf Grund der hohen Lage des Untersuchungsgebiets (1600 und 2300 m Seehöhe) nur schwer erreicht werden könnte, war allen klar. Einen zusätzlichen Strich durch die Rechnung machte das regnerische Wetter. Dies hatte zum Beispiel zur Folge, dass sich trotz intensiver Suche gleich mehrerer Odonatologen keine einzige Libelle finden ließ. Auch in der Nacht aufgestellte Lichtfallen lieferten witterungsbedingt ein mageres Ergebnis. Erlauben Lichtfallen normalerweise das Fangen von dutzenden Insektenarten mit hunderten Individuen, konnte diesmal nur eine Hand voll Arthropoda nachgewiesen werden. Insgesamt gelang jedoch, gemessen an den widrigen Umständen, mit rund 850 Arten ein sensationelles Ergebnis, wobei die Anzahl durch Nachbestimmungen und die Auswertung von z.B. Sedimentproben noch steigen wird. Besonders schön ist, dass viele für diese Höhenlagen typische Arten wie die Braune Schüsselschnecke (Discus ruderatus), das Alpenmurmeltier (Marmota marmota) oder des Alpensalamanders (Salamandra atra) gefunden werden konnten. Erfreulicherweise wurden auch etliche für die BioBlitz-Aktion relevante Arten gesammelt, für die schon bald DNA-Barcodes erstellt und auf BOLD zur Verfügung stehen werden.
Erwähnt werden muss auch die ausgezeichnete Organisation der Veranstaltung. Von der Unterbringung über das Angebot eines Shuttleservices zum Untersuchungsgebiet bis hin zu einer tollen Verpflegung inkl. exzellentem Kuchenbuffet der lokalen Bäuerinnen und der Ausgabe von Schlauchschals des Biosphärenparks Nockberge, die in Zeiten von Corona als Mund- und Nasenschutz, aber bei Temperaturen von unter 10°C auch als Kopfbedeckung verwendet wurden, war alles perfekt. Die abschließende Zusage für weitere GEO Tage der Artenvielfalt kann nur noch mit den dazu passenden Sonnenstunden getoppt werden…
Einige Bilder vom 5. GEO Tag der Natur im Biosphärenpark Nockberge (Fotos: N. Szucsich, C. Leeb, V. Pail, Titelfoto: C. Komposch – ÖKOTEAM):