Schlagwortarchiv für: Biodiversität

Wir freuen uns bekanntzugeben, dass unter dem Lead der Universität Graz (Dr. Stephan Koblmüller) in Kooperation mit dem Universalmuseum Joanneum (Mag. Wolfgang Paill) und dem Ökoteam als Wirtschaftspartner (Dr. Werner Holzinger) ein weiteres ABOL-Projekt angelaufen ist. Im BRIDGE-1 Projekt BIO-PLANBAR (FFG, BMVIT) soll der Einsatz von DNA-Barcoding zur effizienteren Artbestimmung im Zuge von naturschutzkonformen (UVP) Planungsprozessen von Bauvorhaben untersucht werden.
Um die Auswirkungen von Bauprojekten auf die lokale Fauna und Flora abschätzen zu können, ist eine sehr gute Kenntnis der Organismen erforderlich. In der Regel werden bestimmte Indikatorgruppen dafür herangezogen. DNA-Barcoding kann diesen Schritt der Artbestimmung vereinfachen und beschleunigen und die klassische morphologische Artbestimmung, besonders bei Jungtieren, Larvenstadien und Eiern, ergänzen. Die Voraussetzung dafür ist allerdings eine möglichst vollständige Referenzdatenbank. Diese soll im Rahmen des Projekts für UVP-relevante Tiergruppen erstellt bzw. vervollständigt werden (z.B. Wanzen, Zikaden, Spinnentiere, Laufkäfer).

Mehr Info dazu finden Sie hier.

Herzliche Gratulation an die erfolgreichen Projektwerber!

Das ABOL-Koordinationsteam

Für alle, die sich gerne in Social Media tummeln, gibt es seit kurzem auch eine Facebook-Seite von ABOL!

https://www.facebook.com/AustrianBarcodeOfLife/

Alle sind herzlich eingeladen dort Beiträge und Kommentare zu posten. Wir versuchen dort sämtliche Neuigkeiten über ABOL zu posten, aber auch andere biodiversitätsrelevante Beiträge, die uns in die Hände fallen.

Viel Spaß mit der Seite!

Liebe ABOL-Gemeinde,

wie schon letztes Jahr, durften wir heuer wieder eine erfolgreiche Tagung im Schlossmuseum Linz abhalten – ein herzliches Danke den Verantwortlichen des Linzer Landesmuseums. Wir freuen uns, dass wieder so viele Leute an der Tagung teilgenommen haben. Ein Dankeschön gilt ganz besonders auch den Vortragenden für ihre interessanten Beiträge zum heurigen Themenschwerpunkt “DNA-Barcoding in der Anwendung”. Sie ermöglichten einen umfassenden Eindruck, was mit DNA-Barcoding bereits alles möglich ist und gaben Anlass für lebendige Diskussionen.

Wir hoffen, dass die Tagung für alle Teilnehmer interessant und erfolgreich war und ausreichend Zeit und Gelegenheit für Gespräche und Networking geboten hat.

Ein paar Eindrücke und Erinnerungen an die Tagung finden Sie in unserer Bildergalerie (Fotocredits: F. Gusenleitner, H. Sattmann, M. Sonnleitner; sollte jemand mit der Veröffentlichung eines oder mehrerer Bilder nicht einverstanden sein, bitte ein Mail an abol@nhm-wien.ac.at).

Mit besten Grüßen,

Ihr/Euer ABOL-Team

Als Vertreter einer Österreichischen DNA-Barcoding-Initiative werden wir oft gefragt, warum wir von Arten, zu denen ohnehin schon aus anderen Ländern DNA-Barcodes bestehen, noch Vertreter aus Österreich barcoden wollen. Die beste Antwort dazu liefern zwei kürzlich veröffentlichte Beiträge zu Nachtfaltern vom ABOL-Pilotprojekt Schmetterlinge, das unter Leitung von Peter Huemer am Tiroler Landesmuseum durchgeführt wird. Bei einigen Wickler-Arten wurde angenommen, dass sie über die gesamte Nordhalbkugel verbreitet sind. Dank der internationalen Vergleichbarkeit von Barcoding-Daten erwiesen sie sich als Artenschwärme. Im Zuge der Arbeit konnte mit Ancylis christiandiana Huemer & Wiesmair, 2016 (s. Bild) auch eine neue Art aus Österreich beschrieben werden. Auch eine weit verbreiteten Langhornfalter-Art erwies sich als ein Komplex von 3 Arten, wovon eine (Nemophora scopolii Kozlov, Mutanen, Lee & Huemer, 2016), aus Österreich beschrieben wurde.

ancylis_christiandiana02_tlm_eckelt_kleinLiteratur:

Gilligan, T., Huemer, P., & Wiesmair, B. (2016). Different continents, same species? Resolving the taxonomy of some Holarctic Ancylis Hübner (Lepidoptera: Tortricidae). Zootaxa, 4178(3), 347–370.

Kozlov, M. V., Mutanen, M., Lee, K. M., & Huemer, P. (2016). Cryptic diversity in the long-horn moth Nemophora degeerella (Lepidoptera: Adelidae) revealed by morphology, DNA barcodes and genome-wide ddRAD-seq data. Systematic Entomology

Liebe ABOL-Interessierte,

neben zahlreichen assoziierten Projekten zu Pilzen und Tieren wurden nun auch zwei Projekte zum Barcoding von Pflanzen gestartet.

An der Universität Salzburg läuft seit einiger Zeit ein DNA-Barcoding-Projekt über Frühlingsenziane, eine morphologisch schwer unterscheidbare Gruppe, unter der Leitung von Andreas Tribsch. DNA-Barcoding soll dabei die Identifizierung von Jungpflanzen und Hybriden in Mischpopulationen ermöglichen (lesen Sie mehr…).

Ein zweites assoziiertes Projekt hat zum Ziel, bestimmte invasive Pflanzenarten mittels DNA-Barcoding zu charakterisieren um kryptische Invasionen besser verstehen zu können. Dieses Dissertationsprojekt von Clemens Pachschwöll wird von der Universität Wien gefördert (lesen Sie mehr…).

Acerentomon christiani

Liebe ABOL-Gemeinschaft,

es war 2004 als die Studie von Christian & Szeptycki den Leopoldsberg zum weltweiten Biodiversitätshotspot für Proturen machte. Sie wiesen 23 Arten im Boden eines äußerst trockenen Hanges nach. Bei dem Versuch, die Diversität dieser extrem kleinen (1 mm langen) und blinden Bodenbewohner auch genetisch zu untersuchen, konnten 4 weitere Arten am selben Standort nachgewiesen werden, eine davon war neu für die Wissenschaft (Resch et al 2014).

Diese Art wurde nun unter dem Namen Acerentomon christiani formal beschrieben (Shrubovych et al. 2016). Der ermittelte DNA-Barcode wurde als Teil der Artbeschreibung veröffentlicht.

Liebe ABOL-Gemeinschaft!

Wir freuen uns, dass Sie bei der diesjährigen ABOL-Tagung wieder so zahlreich teilgenommen haben. Ein großes Dankeschön an alle Vortragenden, die von vielfältigen Seiten den diesjährigen Schwerpunkt  „Sammlungen und Sammeln“ vor allem im Hinblick auf DNA-Barcoding und der damit verbundenen Qualitätssicherung beleuchtet haben.

Wir hoffen, dass die Tagung gut und ausgiebig für Meinungsaustausch und Netzwerken genützt werden konnte. Um die fachliche Kommunikation innerhalb der Cluster zu erleichtern, werden auf Anregung interne Forum-Bereiche auf der Website eröffnet (mehr dazu in Kürze).

Eindrücke und Erinnerungen an das ABOL- Meeting in Linz finden Sie wieder in unserer Bildergalerie. Sollte Bedarf bestehen, ein Foto in höherer Auflösung zu bekommen, bitte einfach uns zu kontaktieren.

Wir freuen uns, das endgültige Programm für die diesjährige ABOL-Tagung bekanntgeben zu können! Ein herzlicher Dank gilt vorab schon all jenen, die sich bereit erklärt haben, einen Vortrag zu halten.
Wir hoffen auf eine rege Teilnahme an der Tagung und auf zahlreiche Posterpräsentationen! Anmeldungen bitte per e-mail an Michaela Sonnleitner abol.msonnleitner@gmail.com.
Link zum Programm: tagung-2015-programm.pdf

Im Anschluss an die ABOL-Tagung findet am 07.–08. November im Schlossmuseum Linz die 82. Entomologentagung statt.

Liebe Barcoding-Interessierte,

wir möchten darauf hinweisen, dass 2015 bereits drei Publikationen über Barcoding von österreichischen Lepidopteren veröffentlicht wurden:

Anfang des Jahres präsentierten P. Huemer und P.D.N Hebert eine Barcode-Bibliothek, die 1489 Schmetterlingsarten aus Vorarlberg umfasst, darunter 36 Landesneufunde und 2 Erstnachweise für Österreich.

Zitat: 

Eine weitere Publikation stellt die Ergebnisse der taxonomischen Revision der Gattung Kessleria vor. Ein integrativer Ansatz aus Morphologie und DNA-Barcoding konnte für Europa 24 Arten verifizieren und 5 neue Arten beschreiben.

Zitat: 

Des Weiteren wurde die neue Motten-Art Callisto basistrigella aus den Südostalpen vorgestellt. Sie unterscheidet sich morphologisch und genetisch von ihrer Schwesternart C. coffeella, kann aber mit dieser sympatrisch, ohne Hinweis auf Hybridisierung, vorkommen.

Zitat: 

Smaragdgressling

Im Rahmen von Aufsammlungen an der Oberen Mur im Jahr 2014 wurden von der Universität für Bodenkultur gründlingsartige Fische gefangen, die sich von allen bekannten österreichischen Romanogobio-Arten morphologisch und ökologisch unterschieden. Erste DNA-Barcoding Ergebnisse vom ABOL-Pilotprojekt-Team Wirbeltiere um Stephan Koblmüller (Karl-Franzens-Universität Graz) ergaben keine Übereinstimmung mit den bekannten Gründling-Arten Eurasiens, ein starker Hinweis, dass eine neue Art gefunden wurde. Diese scheint ein sehr enges Verbreitungsgebiet und ein ähnliches ökologisches Profil wie juvenile Äschen aufzuweisen. Aufgrund des grünlichen Schimmers der adulten Individuen wird der Name Smaragdgründling vorgeschlagen.
Eine formelle Artbeschreibung ist in Vorbereitung.

Zitat: