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Am ersten Juli-Wochenende gastierte der ABOL-BioBlitz beim GEO-Tag der Artenvielfalt im Geopark Karawanken, heuer erstmals in Südkärnten.

Nach der Begrüßung und einleitenden Worten in Bleiburg wurde am Nachmittag und Abend des ersten Tages das Globasnitzbachtal untersucht. Dort war für jede und jeden was dabei – Bach, Hochstauden, Wälder, und auch wunderbare artenreiche Wiesen, die Botaniker- und Entomolog:innen-Herzen höher schlagen ließen. Am zweiten Tag waren die hohen Lagen der Petzen Ziel der Artenerhebung. Ausgerüstet mit Kameras, Keschern, Röhrchen etc. brachte uns die Seilbahn ins Untersuchungsgebiet. Das sonnige Wetter schuf gute Bedingungen für die Artensuche, lediglich der Wind in exponierten Lagen war etwas hinderlich. Aufgrund der geologischen Besonderheiten und den südlichen Einfluss ist die Region besonders artenreich und somit für alle Forscher:innen hochspannend. Erste Abschätzungen ergaben bereits etwa 1200 gefundene Arten, was eine stattliche Zahl darstellt. Der Erfolg ist aber nicht zuletzt der großen Anzahl an etwa 90 teilnehmenden Wissenschaftler:innen geschuldet, wie auch der perfekten Organisation der Veranstaltung durch das Land Kärnten, dem Ökoteam und E.C.O.

Wir bedanken uns recht herzlich, dass wir wieder dabei sein durften, für die großartige Verpflegung, die hübschen T-Shirts und die Möglichkeit Freunde und Bekannte sowie neue Leute zu treffen.

Wir möchten Sammler:innen noch aufrufen, sich mit uns in Verbindung zu setzen, falls sie Proben von Arthropoden für DNA-Barcodes zur Verfügung stellen möchten!

Impressionen aus dem Untersuchungsgebiet (Bilder: M. Sonnleitner):

Durch die Biodiversitätsfonds-Projekte ABOL-RefDat und GeMonA+ ist unser ABOL-Team am Naturhistorischen Museums mit Anfang 2024 gewachsen und die ersten BioBlitze waren eine gute Gelegenheit die Datenerhebung zu unterstützen sich in der Biodiversitäts-Community zu vernetzen.

Der diesjährige Tag der Artenvielfalt des Biosphärenparks Wienerwald fand in Wien-Liesing statt, zeitgleich reiste ein Teil des ABOL-Teams zum ÖEG-Insektencamp in den Naturpark Karwendel.

Anlässlich der City Nature Challenge startete Ende April eine Exkursion in das Untersuchungsgebiet Wien-Liesing in den Bereich um die Himmelswiese. Schon dort konnten einige Arten erhoben werden und bei Tag der Artenvielfalt am 8. + 9. Juni wurde diese Artenliste noch weiter ergänzt. Bei idealem Wetter, das nur durch zeitweise Windböen den Insektenfang erschwerte, ging es über Waldwege und extensive Wiesen, zu unterschiedlichen Gewässertypen. Durch die hellen ExpertInnen-T-Shirts traf man immer wieder auf interessierte BesucherInnen oder ExpertInnen anderer Artengruppen, wodurch sich nette Gespräche ergaben.

Beim Fest der Artenvielfalt teilten wir uns mit der Mykologischen Gesellschaft einen Informationsstand, der dank des im Vorfeld günstigen Pilz-Wetters prall gefüllt war!

Einen gemütlichen Ausklang fand der Tag der Artenvielfalt bei einem nahegelegenen Heurigen, zu dem alle ExpertInnen eingeladen wurden. Ein großes Dankeschön an das Organisationsteam, es war wie immer ein großartiges Erlebnis mit reibungslosem Ablauf!

Impressionen (Fotos: M. Sonnleitner)

“Gemeinsam auf dem Weg aus der Biodiversitätskrise” war der Titel der diesjährigen Tage der Biodiversität 2023 die vom 8.-10.11. an der BOKU Wien stattfand.
In 9 Sessions wurden unterschiedliche Aspekte, in denen sich die Biodiversitätskrise manifestiert, und verschiedene Akteur:innen adressiert. Diese Breite der Themen wurde nur durch die erstmalige Kooperation von 5 organisierenden Institutionen möglich, ABOL dankt dem Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement (Universität für Bodenkultur Wien), dem Netzwerk Biodiversität Österreich (Universität für Weiterbildung Krems), NOBIS – Network of Biological Systematics Austria, und der ZooBot – Zoologisch-Botanische Gesellschaft in Österreich für die gelungene Zusammenarbeit. Der Erfolg spiegelt sich nicht nur darin wider, dass die Veranstaltung mit mehr als 200 Teilnehmer:innen vor Ort ausverkauft war (viele weitere haben online teilgenommen), sondern vor allem in den angeregten Diskussionen und lösungsorientierten Ansätzen der einzelnen Sessions.
Die Tagung wurde mit einer sehr mitreißenden Videobotschaft von Jane Goodall eröffnet: gleichsam einem Appell, sich – genau wie sie selbst – für die Natur und die Biodiversität einzusetzen. Die morgendlichen Keynotes von Franz Essl – “Grüne Transformation – bitte mit der Natur” und von Alice Vadrot – “Biodiversitätspolitik im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Evidenz und Wertevielfalt” – können, ebenso wie die Podiumsdiskussion mit Fr. BM Leonore Gewessler und Vertreter:innen aus der Wissenschaft und dem Österreichischen Biodiversitätsrat am Youtubekanal der BOKU Wien nachgesehen werden.
Der erste Vormittag war dem Lebensraum Wasser gewidmet, der mittlerweile zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen gehört. Neben der Darstellung der dramatischen Situation vieler aquatischer Arten wurden auch Schutz- und Sanierungsprojekte aus der Praxis präsentiert und in einer gemeinsamen Diskussion Lösungswege skizziert. Der Nachmittag war einerseits Artenkenner:innen in Lehre und Forschung, andererseits der Bedeutung von Plattformen und Fachvereinen in der Biodiversitätsforschung gewidmet. Es wurden Möglichkeiten und Ansätze präsentiert, um dem Verlust von Artenkenntnis in der Bevölkerung und dem Rückgang von Spezialist:innen verschiedener Artengruppen entgegenzusteuern. Im Rahmen der Abendveranstaltung konnten sich bei Getränken und Snacks diverse Fachvereine und Plattformen mit Postern präsentieren und vernetzen.
Der Vormittag des zweiten Tages war ausgefüllt mit Vorträgen von Jungwissenschaftler:innen zu verschiedensten Themen aus biologischer Systematik, Ökologie, Biodiversität und Naturschutz. Für die besten Vorträge und Poster daraus wurde im Rahmen der Abendveranstaltung von einer Jury der Young Researcher Preis verliehen. Der Nachmittag widmete sich den Themen Monitoring in Zeiten der Biodiversitätskrise, und der Verantwortung von Wissenschaft in Zeiten multipler Krisen. Beide Sessions bestachen durch lange und spannende Diskussionen, bei denen am Ende immer noch die Zeit zu kurz wurde. Nicht nur in diesen beiden Sessions kam die Forderung nach einem österreichischen Biodiversitätszentrum aufs Tapet. Die Schaffung und Verwaltung qualitativ hochwertiger Datengrundlagen zur Biodiversität und deren Vernetzung auf nationaler sowie internationaler Ebene wurde widerholt als dringliches Ziel thematisiert.
Die Präsentation des jährlichen Barometers der Österreichischen Biodiversitätspolitik durch den Biodiversitätsrat eröffnete den letzten Tag der Veranstaltung und leitete zur Podiumsdiskussion, die unter dem Titel “Dialog mit der Politik” stand, über. Fazit des diesjährigen Barometers die Trends der vergangenen Evaluierungen des Biodiversitätsrates fortsetzend: „zu wenig und zu langsam“. Auf politischer Ebene wurde die Notwendigkeit des Handelns bereits erkannt und erste Ziele definiert – es wurde aber auch deutlich dargestellt, dass die Umsetzung von Maßnahmen aufgrund der Rahmenbedingungen der Realpolitik eine große Herausforderung ist.
Den Abschluss bildeten Sessions zu Kommunikation von Biodiversitätswissenschaften und zu Ökosystemleistungen, thematisch weitere Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Naturschutz und gesellschaftlicher Basis.
Die Tagung hat die Biodiversitätslandschaft in Österreich weiter gestärkt und vielfältig vernetzt!
Wie danken unseren Sponsoren, den Ko-Veranstaltern und allen die zu der gelungenen Veranstaltung beigetragen haben!

Auf der Tagungswebsite kann das Programm oder die Beschreibungen der Session nachgelesen werden:

Fotos: M. Sonnleitner

 

Mit dem Tag der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe Tauern an der Deferegger Sonnseite in Osttirol wurde die heurige ABOL-BioBlitz Serie komplettiert. Wie schon in den letzten Jahren war das Wetter just an diesem Wochenende schlecht bis wechselhaft. Immerhin hatten wir heuer einige Sonnenfenster, in denen auch Fluginsekten, besonders Hummeln, Schwebfliegen und auch Schmetterlinge beobachtet werden konnten. Der erste Abend war bereits den Lichtfängen gewidmet – mit Lichtfallen wurden am Ufer des Schwarzach Flusses und im alpinen Bereich am Speikboden nachtaktive Insekten angelockt und kartiert. Der Samstag war ganz der Artensuche in den Untersuchungsflächen oberhalb von St. Veit und St. Jakob gewidmet, bis hinauf in hochalpine Lagen. Am Abend wurden rund um das Haus des Wassers des Nationalparks, das als Stützpunkt diente, Netze zum Fangen von Fledermäusen aufgestellt mit denen gemeinsam mit Echoortung 5 Fledermausarten nachgewiesen werden konnten. Bei der Abschlussveranstaltung am Sonntag wurden erste Ergebnisse und vorläufige Artenzahlen präsentiert. Durch die freiwillige und unentgeltliche Mitarbeit der rund 70 Expertinnen und Experten konnte die bis dahin eher karge Datenlage in diesem Gebiet erheblich verbessert werden. Wir hoffen, auch für die Erstellung von DNA-Barcodes noch einige Proben zu bekommen und die ABOL-BioBlitz Sammelsaison erfolgreich abzuschließen.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Nationalparkteam für die wie gewohnt perfekte Organisation von Unterkünften, Verpflegung und Transporten!

Impressionen aus dem Untersuchungsgebiet:

 

 

TdA Nockberge - Bärengrube. Foto: O. Macek

Am 7. und 8. Juli war das ABOL-Team an zwei zeitgleich stattfindenden Veranstaltungen präsent: dem Tag der Artenvielfalt in Tirol und dem Geo-Tag der Natur in Kärnten.
Beim Tag der Artenvielfalt in Tirol, in Leutasch, wurden vier sehr unterschiedliche und spannende Untersuchungsgebiete auf ihre Artenvielfalt untersucht. In einem Moorgebiet mit orchideenreichen Niedermooren und einem intakten Latschen-Hochmoor wurde mit zahlreichen Lichtfallen die Nacht zum Tag gemacht – zumindest für die nachtaktiven Insekten und deren Erforscher. Zusätzlich leuchteten uns viele Glühwürmchen, wie sie heute selten in solcher Anzahl zu beobachten sind, den Weg. Die zahlreich vertretenen Schmetterlings-Expert:innen waren aber auch hoch am Berg Richtung Arnkopf, bei einer artenreichen Wiese und einer interessanten Schotterfläche zugegen. Das schöne Wetter am Samstag leistete für reiche Beobachtungen diverser Tiergruppen einen guten Beitrag. Die Abschlussveranstaltung am Samstagnachmittag war gut besucht und mit einer sehr ansprechenden, in kürzester Zeit zusammengestellten Fotopräsentation, sehr informativ und interessant. Expert:innen verschiedenster Fachgebiete leisteten einen kurzen Beitrag dazu, von der Geologie des Untersuchungsgebietes, über eine Kurzeinführung zu iNaturalist, bis zu einem Gedicht über den Trauerspanner. Erste Ergebnisse wurden präsentiert. Auf den vier Untersuchungsflächen war einiges zu finden: 11 Orchideenarten, circa 200 verschiedene Schmetterlinge, darunter auch der seltene Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, über 50 Vogelarten, unter anderem Birkhuhn, Steinadler und Waldkauz, im Moorgebiet Sonnentau und Torf-Mosaikjungfer und einige Aufnahmen auf dem Batdetector. Im Rahmen der Nachbearbeitung werden sicher noch weitere spannende Arten die Liste ergänzen. Auch die Kulinarik und der Austausch unter den Expert:innen kam nicht zu kurz, bevor wir die weite Heimreise antraten, die sich auf jeden Fall gelohnt hat! Besten Dank an die Veranstalter!

Der andere Teil des ABOL-Teams nahm am GEO-Tag der Natur in den Nockbergen teil. Mit der Bärengrube bei Innerkrems ging es heuer in nordexponierte Lagen, mit abwechslungsreichem Untergrund vom Dolomit zu Glimmerschiefer, mit zahlreichen moorigen Bereichen. Nicht in jeder Organismengruppe konnte der Aufruf nach Bärenbezug so elegant bedient werden, wie dem botanischen Bärlapp. Hingegen blieben den Schmetterlings-Expert:innen die schnellen Erfolge mangels Sichtungen von Bärenspinnern verwehrt.
Die familiäre Stimmung und das perfekte Wetter führte dazu, dass dennoch niemand aus seinem Herzen eine Bärengrube machte. Zudem tröstete der Nachweis aller drei Arten der Rauhfußhühner selbst die Melancholiker über das Fehlen von Arten wie Contarinia baeri hinweg.
Unser Dank gilt wieder den Organisator:innen von E.C.O., vom Biosphärenpark und vom Ökoteam für die perfekte Organisation und das Eröffnen des weiten Feldes der freien Bärenassoziationen.

Impressionen aus Tirol:

Impressionen aus den Nockbergen:

Hochstaudenflur, Kölnbreinsperre, TdA Hohe Tauern. Foto: M. Sonnleitner

Von Wetterglück war der Tag der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe Tauern auch dieses Jahr nicht begleitet. Bei Windböen, Kälte, Regen und gelegentlichen Sonnenfenstern wurden von engagierten Expertinnen und Experten letztes Wochenende zum 16. Mal Biodiversitätsdaten erhoben – heuer im Kärntner Teil des Nationalparks im Maltatal. Besammelt wurden die Hochlagen rund um den Kölnbreinspeicher, aber auch die tieferen Lagen der Gemeinde Malta, es wurden Leuchttürme aufgebaut und Fledermäuse mit Netz und Batcorder kartiert. Aufgrund der widrigen Bedingungen konnten tagaktive Insekten hauptsächlich in den kurzen Sonnenfenstern, besonders nach der Ankunft und am letzten Tag, gesammelt werden. Das ABOL-Koordinationsteam war in Vollbesetzung mit dabei und wird, wie schon in den letzten Jahren, im Rahmen eines ABOL-BioBlitzes Proben dem DNA-Barcoding zuführen. Wir danken allen, die dabei mitmachen! Des Weiteren bedanken wir uns beim Nationalparkteam für die hervorragende Organisation und Betreuung! Wir gratulieren auch zum Biodiversitäts-Report der Hohen Tauern, der bei der Endbesprechung vorgestellt wurde (http://www.parcs.at/npht/mmd_fullentry.php?docu_id=50402).

Bericht vom Veranstalter: -> hier

Impressionen aus dem Untersuchungsgebiet:

Der GEO-Tag der Natur im Biosphärenpark Nockberge stand heuer ganz im Zeichen von Feuchtlebensräumen rund um St. Lorenzen ob Reichenau. Konsequenterweise kam da am ersten Tag auch etwas Feuchtigkeit von oben hinzu – die Herpetologen dankten mit dem Nachweis des vollständigen Amphibieninventars, mit Alpensalamander, Bergmolch, Erdkröte und Grasfrosch. Am Samstag ging es dann bei schönstem Wetter unter anderem ins Hochmoor von St Lorenzen. 2011 zum Ramsar-Schutzgebiet ernannt, konnten hier erstmals beim Geo-Tag in den Nockbergen auch Libellenarten nachgewiesen werden. Obwohl das Moor, bei einem hohen Anteil an Raritäten, als relativ artenarmer Lebensraum gilt, konnten Dank der vielen ExpertInnen wieder um die 1000 Arten nachgewiesen werden.
Seitens der FH-Kärnten kamen verschiedene Fallentypen zum Einsatz, die, erstmals für den GEO-Tag der Natur, mittels DNA-Barcoding analysiert werden sollen. Außerdem wurden Umweltproben entnommen um einen eDNA-Ansatz zu testen, wodurch die Anzahl nachgewiesener Arten wohl noch deutlich steigen wird.
Danke an die Veranstalter und an alle TeilnehmerInnen am ABOL-BioBlitz!

Ein paar Impressionen aus dem Untersuchungsgebiet:

Ein Ziel von ABOL ist die Förderung taxonomischer Kenntnisse. Was liegt da näher, als sich beim ÖEG-Insektencamp zu engagieren. Aus diesem Grund fand heuer erstmals ein BioBlitz abseits von Tagen der Artenvielfalt statt. Das vier-tägige Camp war vom 23.6. bis 26.6. im Naturpark Leiser Berge in Niederösterreich zu Besuch. Mehr als 40 EntomologInnen – sowohl ExpertInnen als auch motivierte StudentInnen – nahmen daran teil. Besammelt wurden Arthropoden-Gruppen wie Käfer, Schmetterlinge, Hautflügler, Wanzen, Zikaden, aber auch Spinnen und Tausendfüßer. Neben Kescher, Laubsauger und Bodensieb kamen während der Nacht verschiedenste Leuchtfallen zur Anwendung. Die Abende wurden aber auch zum Bestimmen und gemütlichen Zusammensein genutzt. Als Ausklang gab es am letzten Abend eine große, gemeinsame Grillerei.

Neben der morphologischen Bestimmung wurden den TeilnehmerInnen auch DNA-basierte Bestimmungsansätze nähergebracht. Unter den JungentomologInnen war das Interesse an DNA-Barcoding groß. Bei diesem ABOL-BioBlitz wurde auch erstmals eine Malaise-Falle aufgestellt, um die Artenliste mittels Metabarcoding zu erweitern.

Die Leiser Berge zeigten sich außerordentlich reich an Insektenarten und -abundanzen. Vor allem für Fluginsekten herrschten ideale Wetterverhältnisse. Gespannt warten wir auf die Auswertungen und Nachbestimmungen der einzelnen EntomologInnen, sowie auf die Ergebnisse der DNA-Proben.

Wir möchten uns ganz herzlich für die tolle Organisation und ausgezeichnete Verpflegung – besonders bei der Jugendreferentin der ÖEG Elisabeth Huber, dem Team des Naturparks Leiser Berge und dem Team des Jugendzentrums Oberleis – bedanken! Dank gilt aber auch allen TeilnehmerInnen und Interessierten am ABOL-BioBlitz. Es war uns eine große Freude dieses Jahr auch beim Insektencamp mitwirken zu dürfen!

Auch heuer veranstaltete der Biosphärenpark Wienerwald wieder einen Tag der Artenvielfalt – am 10. und 11. Juni, diesmal im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring mit einigen Standorten im 14. Bezirk Penzing. ABOL hat sich wieder mit einer BioBlitz-Aktion daran beteiligt. Nach mehrjähriger pandemiebedingter Pause, konnte am zweiten Tag des Events auch wieder ein „Fest der Artenvielfalt“ gefeiert werden, mit Programm für die Öffentlichkeit, besonders für Familien.

Insgesamt nahmen am diesjährigen TdA rund 80 ExpertInnen für verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzengruppen teil und versuchten an den zwei Tagen möglichst viele Arten im Gebiet zu detektieren. Trotz des schlechten Wetters am Freitag wurden an den beiden Tagen fast 900 Arten nachgewiesen. Einige der gefunden Arten werden nach der Aufbereitung und Bestimmung durch die ExpertInnen im Zuge des ABOL-BioBlitzes genetisch beprobt und DNA-Barcodes generiert, die schließlich als Referenzdaten in BOLD (Barcode of Life Database) zu finden sein werden.

Der Öffentlichkeitsteil begann bereits am Freitag-Abend mit spannenden Nachtführungen, wo u.a. Fledermäuse beobachtet wurden; der Samstag-Nachmittag bot dann ein abwechslungsreiches Programm mit Naturführungen, Infoständen, einer Bastelecke, einem Mikrotheater und Kulinarik aus der Region. Auch ABOL war mit einem Infostand vertreten, wo Interessierte über das Procedere des DNA-Barcodings informiert wurden. Erstmals wurden heuer auch so genannte Biodiversity-Talks abgehalten, bei denen ExpertInnen über brisante Themen wie Artensterben und über das Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft und Biodiversität diskutierten.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen TeilnehmerInnen am ABOL-BioBlitz und beim Biosphärenpark-Team für die tolle Organisation und Verpflegung!

Liebe ABOL-Community,


es freut uns bekanntzugeben, dass nun unsere erste gemeinsame Publikation zu den ABOL-BioBlitzen in der Acta ZooBot erschienen ist (link). In diesem Rahmen wurden auch die DNA-Barcoding Datensätze von den BioBlitzen 2019 und 2020 auf BOLD, der internationalen DNA-Barcoding Plattform, freigegeben und sind somit für alle verfügbar (download:
dx.doi.org/10.5883/DS-ABOLBB19).

 

Das Konzept der ABOL-BioBlitze vereint die Tage der Artenvielfalt mit der Erstellung von DNA-Barcode-Referenzen von Tieren, v.a. Insekten, die dort ohnehin gesammelt und von Expert:innen bestimmt werden. Dadurch leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Datengrundlage zur österreichischen Biodiversität, v.a. aber wird dadurch wertvolle, oft selten vorhandene, taxonomische Expertise digitalisiert, indem die taxonomische Bestimmung gemeinsam mit der DNA-Sequenz in einer öffentlich zugänglichen Datenbank hinterlegt wird.
In diesem Sinne bedanken wir uns herzlich für die Teilnahme an den BioBlitzen und das unentgeltliche Engagement der Expert:innen, die hier ihre Proben und ihre Expertise beigesteuert haben und natürlich allen, die am Manuskript mitgearbeitet haben!

Durch Ihre/Eure Mithilfe werden die BioBlitze zu einem Vorzeigebeispiel für Partizipation von Bürger:innen an gesellschaftlichen Zielen.

Gleichzeitig möchten wir die Expert:innen motivieren und aufrufen, an den ABOL-BioBlitzen 2022 wieder mit dabei zu sein. Infos dazu gibt es hier: https://www.abol.ac.at/abol-bioblitz-2022/

 

Publikation – Zitat und Download:

Sonnleitner, M., Schoder, S., Macek, O., Leeb, C., Bräuchler, C., Haring, E., Dötterl, S., Eckelt, A., Fauster, R., Glatzhofer, E., Graf, W., Gros, P., Heimburg, H., Heiss, E., Hinterstoisser, W., Kirchweger, S., Koblmüller, S., Komposch, C., Link, A., Rabl, D., Rupp, T., Schlager, M., Streinzer, M., Strutzberg, H., Timaeus, L., Wagner, H.C., Wiesmair, B., Zimmermann, D., & Szucsich, N.U. (2022). Beitrag der ABOL-BioBlitze zur österreichischen Biodiversitäts-Erfassung: DNA-Barcodes aus 2019 und 2020Acta ZooBot Austria158, 81–95. CITE DOWNLOAD