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Die ersten zwei Tage der Artenvielfalt fanden dieses Jahr in Wien (Kleingarten am Villaweg, 22. Bezirk) und Niederösterreich (Klosterneuburg, Biosphärenpark Wienerwald) statt.

Bei traumhaftem Frühsommer-Wetter waren wir in Klosterneuburg auf artenreichen Wiesen, an naturbelassenen Wienerwaldbächen, oder auch in der Biosphärenpark-Kernzone „Dombachgraben“ unterwegs. Auch in Wien ließ das Wetter keine Wünsche übrig – einzig die Flutlichtanlage des nahegelegenen Fußballplatzes machte beim abendlichen Insekten-Leuchten und Fledermausfangen, inklusive Nachtführung, Konkurrenz. Trotzdem konnte an einem Leuchtturm ein Wiener Nachtpfauenauge (Saturnia pyri) beobachtet werden, ein Highlight für alle!

Während man in Wien im und um den Kleingarten Villaweg zu Fuß unterwegs war, da alle Standorte gut erreichbar waren, erstrecke sich das Gebiet in Klosterneuburg, am Nordrand des Biosphärenpark Wienerwald, über mehrere Quadratkilometer und es wurde ein Shuttle-Dienst angeboten. Die Artensuche startete jeweils Freitagvormittag und endete am Samstagmittag in einem Fest der Artenvielfalt mit Infoständen und Fach-Exkursionen!

Auch wenn DNA-Barcoding auf den ersten Blick komplex erscheinen mag, war unser ABOL-Infostand gut besucht und wir konnten, sowohl Besucher:innen über die verschiedenen Aktivitäten von ABOL informieren, als auch Expert:innen für die BioBlitze gewinnen! An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön den Veranstaltern für die einwandfreie Organisation!

Bericht zum Tag der Artenvielfalt Wien: -> hier

Bericht vom Biosphärenpark Wienerwald: -> hier

Impressionen:

 

Ein Ziel von ABOL ist die Förderung taxonomischer Kenntnisse. Was liegt da näher, als sich beim ÖEG-Insektencamp zu engagieren. Aus diesem Grund fand heuer erstmals ein BioBlitz abseits von Tagen der Artenvielfalt statt. Das vier-tägige Camp war vom 23.6. bis 26.6. im Naturpark Leiser Berge in Niederösterreich zu Besuch. Mehr als 40 EntomologInnen – sowohl ExpertInnen als auch motivierte StudentInnen – nahmen daran teil. Besammelt wurden Arthropoden-Gruppen wie Käfer, Schmetterlinge, Hautflügler, Wanzen, Zikaden, aber auch Spinnen und Tausendfüßer. Neben Kescher, Laubsauger und Bodensieb kamen während der Nacht verschiedenste Leuchtfallen zur Anwendung. Die Abende wurden aber auch zum Bestimmen und gemütlichen Zusammensein genutzt. Als Ausklang gab es am letzten Abend eine große, gemeinsame Grillerei.

Neben der morphologischen Bestimmung wurden den TeilnehmerInnen auch DNA-basierte Bestimmungsansätze nähergebracht. Unter den JungentomologInnen war das Interesse an DNA-Barcoding groß. Bei diesem ABOL-BioBlitz wurde auch erstmals eine Malaise-Falle aufgestellt, um die Artenliste mittels Metabarcoding zu erweitern.

Die Leiser Berge zeigten sich außerordentlich reich an Insektenarten und -abundanzen. Vor allem für Fluginsekten herrschten ideale Wetterverhältnisse. Gespannt warten wir auf die Auswertungen und Nachbestimmungen der einzelnen EntomologInnen, sowie auf die Ergebnisse der DNA-Proben.

Wir möchten uns ganz herzlich für die tolle Organisation und ausgezeichnete Verpflegung – besonders bei der Jugendreferentin der ÖEG Elisabeth Huber, dem Team des Naturparks Leiser Berge und dem Team des Jugendzentrums Oberleis – bedanken! Dank gilt aber auch allen TeilnehmerInnen und Interessierten am ABOL-BioBlitz. Es war uns eine große Freude dieses Jahr auch beim Insektencamp mitwirken zu dürfen!

Liebe ABOL-Community,


es freut uns bekanntzugeben, dass nun unsere erste gemeinsame Publikation zu den ABOL-BioBlitzen in der Acta ZooBot erschienen ist (link). In diesem Rahmen wurden auch die DNA-Barcoding Datensätze von den BioBlitzen 2019 und 2020 auf BOLD, der internationalen DNA-Barcoding Plattform, freigegeben und sind somit für alle verfügbar (download:
dx.doi.org/10.5883/DS-ABOLBB19).

 

Das Konzept der ABOL-BioBlitze vereint die Tage der Artenvielfalt mit der Erstellung von DNA-Barcode-Referenzen von Tieren, v.a. Insekten, die dort ohnehin gesammelt und von Expert:innen bestimmt werden. Dadurch leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Datengrundlage zur österreichischen Biodiversität, v.a. aber wird dadurch wertvolle, oft selten vorhandene, taxonomische Expertise digitalisiert, indem die taxonomische Bestimmung gemeinsam mit der DNA-Sequenz in einer öffentlich zugänglichen Datenbank hinterlegt wird.
In diesem Sinne bedanken wir uns herzlich für die Teilnahme an den BioBlitzen und das unentgeltliche Engagement der Expert:innen, die hier ihre Proben und ihre Expertise beigesteuert haben und natürlich allen, die am Manuskript mitgearbeitet haben!

Durch Ihre/Eure Mithilfe werden die BioBlitze zu einem Vorzeigebeispiel für Partizipation von Bürger:innen an gesellschaftlichen Zielen.

Gleichzeitig möchten wir die Expert:innen motivieren und aufrufen, an den ABOL-BioBlitzen 2022 wieder mit dabei zu sein. Infos dazu gibt es hier: https://www.abol.ac.at/abol-bioblitz-2022/

 

Publikation – Zitat und Download:

Sonnleitner, M., Schoder, S., Macek, O., Leeb, C., Bräuchler, C., Haring, E., Dötterl, S., Eckelt, A., Fauster, R., Glatzhofer, E., Graf, W., Gros, P., Heimburg, H., Heiss, E., Hinterstoisser, W., Kirchweger, S., Koblmüller, S., Komposch, C., Link, A., Rabl, D., Rupp, T., Schlager, M., Streinzer, M., Strutzberg, H., Timaeus, L., Wagner, H.C., Wiesmair, B., Zimmermann, D., & Szucsich, N.U. (2022). Beitrag der ABOL-BioBlitze zur österreichischen Biodiversitäts-Erfassung: DNA-Barcodes aus 2019 und 2020Acta ZooBot Austria158, 81–95. CITE DOWNLOAD

Die letzte BioBlitz-Aktion für dieses Jahr durfte ABOL heuer im Zuge des Tages der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe Tauern durführen. Das Untersuchungsgebiet erstreckte sich von montaner bis alpiner Höhenstufe im oberen Murtal in der Nationalpark-Gemeinde Muhr im Lungau. Als Stützpunkte dienten das JUFA Hotel in St. Michael, sowie die Sticklerhütte und die Rotgüldenseehütte. Insgesamt nahmen 64 ExpertInnen zu 25 unterschiedlichen Organismengruppen am Tag der Artenvielfalt teil; davon beteiligten sich viele auch am ABOL-BioBlitz.

Leider begleiteten schwere Regenfälle die Aktion – keine gute Voraussetzung für Erhebungen. Einerseits waren deshalb viele Tierarten nicht aktiv und auch die Expert*innen hatten Probleme im oft steilen und rutschigen Gelände voran zu kommen. Durch Hartnäckigkeit und Kreativität konnte dennoch wieder eine beachtliche Zahl an Arten nachgewiesen werden. Wie geplant stellten einige ForscherInnen bereits am Freitag Abend ihre Leuchtfallen auf, um nachtaktive Insekten – vor allem Schmetterlinge – anzulocken. Die Temperaturen fielen zum Glück nicht sehr stark ab, so dass bei dieser Aktion bereits viele, großteils charakteristische Gebirgsarten, erhoben werden konnten. Außerdem wurden fünf Fledermausarten mit aufgestellten Schall-Detektoren nachgewiesen. Die meisten Arten wurden naturgemäß von den Botaniker*innen verzeichnet, die auch bei Schlechtwetter von der ausgesprochen durchhaltefreudigen und geländegängigen Gruppe erhoben werden konnten. Die Datenerfassung erfolgte in diesem Fall hauptsächlich über das App Observation.org.

Im Rahmen eines gemütlichen Zusammentreffens im JUFA Hotel am Sonntag Vormittag wurden gemeinsam die Ergebnisse und Nachweise der letzten beiden Tage besprochen, es gab Gelegenheit sich mit anderen Expert*innen auszutauschen und und den Teilnehmer*innen ein kurzes Resümee zu den BioBlitzen der vergangenen Jahre zu geben.

Wir möchten uns beim Nationalpark-Team ganz herzlich für die ausgezeichnete Organisation, den Transport mit Shuttle-Bussen, sowie für die netten Unterkünfte bedanken. Ein großer Dank von unserer Seite auch an alle, die sich wieder an der ABOL-BioBlitz Aktion beteiligten!

Impressionen aus dem Untersuchungsgebiet (Fotos: M. Sonnleitner):

Auch heuer wird die beliebte Citizen Science Aktion City Nature Challenge wieder stattfinden – von 30. April bis 3. Mai 2021.  Bei dem internationalen Städtewettbewerb der Artenvielfalt können sich Städte und urbane Regionen anmelden und in einem freundschaftlichen Wettbewerb gegeneinander antreten, so viele Arten an Tieren, Pflanzen oder Pilzen wie möglich zu beobachten und dokumentieren.

Im letzten Jahr wurden in über 240 Städten weltweit über 800.000 wildlebende Arten gemeldet. Österreich war 2020 das erste Mal mit den Regionen Wien, Graz und Krems/Wachau mit dabei.
Es ist sehr erfreulich, dass sich heuer wesentlich mehr österreichische Regionen angemeldet haben:

https://www.inaturalist.org/projects/city-nature-challenges-in-oesterreich-2021

Jeder kann mitmachen!

In den oben angegebenen Regionen können in den 4 Tagen Arten gemeldet werden. Einfach das iNaturalist-App installieren und einen kostenlosen Account anlegen, ein Foto von dem Tier oder der Pflanze machen – hochladen und die Bestimmung hinzufügen, soweit das möglich ist. Wichtig ist, dass die gefundenen Arten korrekt bestimmt werden – daran beteiligen sich viele Expertinnen und Experten, die dann den Bildern die korrekte Bestimmung des abgebildeten Organismus hinzufügen. Alle Expertinnen und Experten sind aufgerufen, sich an der Bestimmung zu beteiligen!

Weitere Fragen & Antworten finden Sie hier: FAQs zur City Nature Challenge

ABOL-BioBlitze dienen der Digitalisierung taxonomischer Expertise im Rahmen der Tage der Artenvielfalt – so wird oft rares, privates Wissen über Artenvielfalt für die Gesellschaft verfügbar gemacht. Diese zentrale Aussage soll der kürzlich im Barcode-Bulletin (iBOL) veröffentlichte Artikel vermitteln.
In Zeiten des rasanten Verlustes an Biodiversität stehen wir vor der Herausforderung, zuverlässige Biodiversitätsdaten so rasch wie möglich zu generieren und zugänglich zu machen. Einen wesentlichen Teil des Wissens über Biodiversität – z.B. über bestimmte Insektengruppen – besitzen private ExpertInnen, oft auch nur wenige Personen. An den Tagen der Artenvielfalt, wie sie mittlerweile fast in allen Bundesländern stattfinden, werden wertvolle Daten generiert und im Rahmen der ABOL-BioBlitze mittels DNA-Barcoding auch genetisch untermauert und über die internationale Datenbank BOLD universell verfügbar gemacht.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema in unserem Artikel “ABOL BIOBLITZ: DNA BARCODING SAFEGUARDS TAXONOMIC KNOWLEDGE – The Austrian Barcode of Life (ABOL) initiative uses DNA barcoding to safeguard and make publicly accessible rare knowledge on biodiversity generated in the course of local BioBlitz events

Die geplante Festveranstaltung im Rahmen des 15-jährigen Jubiläums des Biosphärenparks Wienerwald fiel zwar, wie so vieles in diesem Jahr, den Maßnahmen der Covid-19-Pandemie zum Opfer; die zahlreichen ExpertInnen verschiedenster Fachrichtungen machten die Artensuche dennoch zum Fest für die Biodiversität. Auch wir durften wieder mit einem ABOL-BioBlitz  dazu beitragen!

Freitag ganztägig sowie Samstag vormittags tummelten sich über 80 ExpertInnen im Untersuchungsgebiet im 18. Wiener Gemeindebezirk, in und um den Pötzleinsdorfer Schlosspark, auf der Suche nach möglichst vielen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Neben Wienerwaldwiesen und Wälder waren heuer auch drei Friedhöfe, der Pötzleinsdorfer, der Neustifter und der Gersthofer Friedhof, für den Tag der Artenvielfalt geöffnet und zeichneten sich durch einen sehr hohen Artenreichtum aus. Bei Einbruch der Dunkelheit wurden von verschiedenen Lepidopterologen Leuchtfallen aufgestellt und die Fledermausfauna von ExpertInnen erhoben.

Trotz der widrigen Wetterbedingungen – vor allem am zweiten Untersuchungstag – konnten innerhalb von 24 Stunden rund 940 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten gefunden werden. Ein Teil davon wird auch heuer wieder für die Erstellung von DNA-Barcodes beprobt werden. Dafür schon im Vorab ein herzliches Dankeschön an alle interessierten ExpertInnen für die Teilnahme am ABOL-BioBlitz. Dank gilt auch dem Veranstaltungsteam für die gute Organisation und Verpflegung, die trotz der erschwerten Rahmenbedingungen aufgrund der aktuellen Covid-19-Maßnahmen top funktionierte!

Einen ausführlichen Bericht und weitere Fotos finden Sie auf der Website des Biosphärenparks Wienerwald ->hier.

Einige Impression aus dem Pötzleinsdorfer Schlosspark (Fotos: M. Sonnleitner):

 

Das Naturdenkmal Trockenrasen bei der Piesting-Au war Ziel eines Testlaufs für die geplanten ABOL-BioBlitz Aktionen bei den Tagen der Artenvielfalt. Dort wurden am Montag in einem spannenden Umfeld Abläufe getestet und optimiert.

Ein herzlicher Dank an Prof. Otto Moog, der uns den Besuch des Naturdenkmals ermöglichte und seine Expertise vor Ort zur Verfügung stellte. Insekten- und Schneckenforscher vom NHM und einige externe Teilnehmer sammelten erfolgreich unterschiedliche Organismengruppen. Wir besuchten noch zwei weitere Standorte, einen schönen Mäander an der Piesting, sowie eine Brache.
In den nächsten Wochen werden die gesammelten Objekte für die DNA-Analyse beprobt, präpariert und dokumentiert.

Wir danken allen TeilnehmerInnen für ihr Mitwirken und ihr Feedback!

Copyright Bilder: C. Lettner, H. Sattmann, M. Sonnleitner

Liebe ABOL-Community und Biodiversitäts-Interessierte,

Wie bei der ABOL-Tagung im Dezember angekündigt, beteiligt sich ABOL an den diesjährigen Tagen der Artenvielfalt. Ziel der ABOL-BioBlitz-Aktionen ist die Erstellung von DNA-Barcodes möglichst vieler Arten, die an den TdAs gesammelt und von den teilnehmenden ExpertInnen bestimmt wurden (unsere BioBlitz website). ABOL möchte damit weitere ExpertInnen in die Initiative einbinden und gleichzeitig hoffen wir, durch diese gemeinsame Aktion die Aufmerksamkeit regionaler und landesweiter Medien verstärkt auf uns zu ziehen.
Daher ersuchen wir um zahlreiche Teilnahme an den Tagen der Artenvielfalt und der assoziierten Barcoding-Aktionen.

Wir bitten Euch die Termine vorzumerken, bzw. Euch am besten möglichst bald anzumelden. Unser Dank gilt hier schon allen Veranstaltern für das Interesse an der Zusammenarbeit.

17./18. Mai – TdA Biosphärenpark Nockberge: Ostufer Millstättersee und umgebende Berghänge (Infos vom Veranstalter)

31. Mai/1.Juni – TdA OÖ: Grein (Infos vom Veranstalter)

14./15. Juni – TdA Biosphärenpark Wienerwald: Pressbaum (Infos vom Veranstalter)

21./22. Juni – TdA Wien: BOKU-Gelände Knödelhüttenstraße im 14. Wiener Bezirk

05./06. Juli – TdA Tirol: Brandenbergtal, Gemeinde Brandenberg

26.-28. Juli – TdA Nationalpark Hohe Tauern: Kärnten, Gössnitztal (Infos vom Veranstalter)

Da es sich beim DNA-Barcoding um eine standardisierte Methode handelt, sollten die Belegexemplare nach Möglichkeit in öffentlichen Sammlungen (Museen) hinterlegt werden. Das Versenden der Proben und die Sequenzierkosten übernimmt die ABOL-Initiative.

Alle die mitmachen wollen, bitten wir unsere ABOL-BioBlitz-Koordinatorin Sabine Schoder oder das ABOL-Koordinationsteam zu kontaktieren, damit wir alle möglichst gut beim Ablauf (Sammeln, Probenahme) unterstützen können.

Wir freuen uns auf die gemeinsamen Aktionen,

Mit herzlichen Grüßen,

Euer ABOL-Koordinationsteam